DSGVO konforme Web-Analyse und Google Ads
Inhaltsverzeichnis

Es gibt unzählige Web-Analyse Tools, dabei zählen wohl zu den bekanntesten Google Analytics und Matomo. Beide bieten umfangreiche Möglichkeiten, das Besucherverhalten detailliert zu erfassen und auszuwerten. Allerdings hat die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) die Spielregeln in Europa grundlegend verändert, insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit personenbezogenen Daten.
In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage, wie du eine DSGVO konforme Web-Analyse mit Tools wie Google Analytics oder Matomo durchführen kannst und welche Herausforderungen dabei in Kombination mit Google Ads auftreten können.
Was ist Web-Analyse und warum ist sie wichtig?
Die Web-Analyse ermöglicht es, das Verhalten von Website-Besuchern zu verfolgen. Sie liefert wertvolle Informationen über:
- Verweildauer auf der Seite
- Absprungraten
- Häufig genutzte Seiten und Inhalte
- Herkunftsquellen des Traffics (z.B. Google, Social Media, direkte Besuche)
Diese Daten helfen dir, fundierte Entscheidungen zu treffen und deine Website sowie deine Marketingstrategien kontinuierlich zu optimieren. Ohne eine effiziente Analyse fehlt dir der Überblick über die Wirksamkeit deiner Marketingmaßnahmen.
Tools: Google Analytics vs. Matomo
Google Analytics
Google Analytics ist eines der am häufigsten verwendeten Tools zur Web-Analyse. Es bietet detaillierte Informationen über das Nutzerverhalten, Konversionen und Kampagnenergebnisse. Ein wesentlicher Vorteil von Google Analytics ist die nahtlose Integration mit anderen Google-Produkten wie Google Ads, was die Messung und Optimierung von Werbekampagnen stark vereinfacht.
Matomo
Matomo (früher bekannt als Piwik) ist eine Open-Source-Web-Analyse-Software, die oft als datenschutzfreundliche Alternative zu Google Analytics angesehen wird. Matomo gibt dir die volle Kontrolle über die gesammelten Daten, da es auf eigenen Servern gehostet werden kann. Dies bietet einen erheblichen Vorteil in Bezug auf die Einhaltung der DSGVO.
DSGVO konforme Web-Analyse: Was du beachten musst
Die DSGVO stellt hohe Anforderungen an den Umgang mit personenbezogenen Daten. Für die Web-Analyse bedeutet dies, dass Nutzerinformationen wie IP-Adressen, Cookies oder Gerätedaten als personenbezogene Daten gelten und dem Datenschutz unterliegen. Folgende Anforderungen sind entscheidend, um eine DSGVO-konforme Web-Analyse durchzuführen:
- Einwilligung des Nutzers
Vor der Erfassung von Daten muss der Nutzer ausdrücklich seine Zustimmung geben. Dies erfolgt in der Regel durch einen Cookie-Banner, der den Nutzer über die Art der gesammelten Daten und den Verwendungszweck informiert. - Anonymisierung von Daten
Daten wie IP-Adressen müssen anonymisiert werden, bevor sie gespeichert oder verarbeitet werden. Google Analytics bietet hierfür eine Option, die IP-Adressen teilweise anonymisiert. Matomo hingegen kann so konfiguriert werden, dass es die vollständige Kontrolle über die Daten gewährleistet. - Datenspeicherung und Löschung
Gemäß DSGVO müssen Daten nach einer bestimmten Zeit gelöscht oder anonymisiert werden. Unternehmen sollten eine Datenaufbewahrungsrichtlinie implementieren, um sicherzustellen, dass personenbezogene Daten nicht länger als notwendig gespeichert werden. - Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung (ADV)
Da Tools wie Google Analytics oder Matomo personenbezogene Daten im Auftrag des Webseitenbetreibers verarbeiten, ist ein ADV-Vertrag mit dem Dienstleister notwendig. Google stellt dafür einen entsprechenden Vertrag zur Verfügung. Solltest du selber Hosten, frag deinen Provider nach einem ADV. Dies kannst du meist ganz bequem Online erledigen.
DSGVO-Konformität von Google Analytics
Google Analytics steht oft in der Kritik, da die gesammelten Daten auf Servern in den USA verarbeitet werden, was zu Datenschutzproblemen führen kann. Seitdem der Privacy Shield, der den Datentransfer zwischen der EU und den USA regelte, für ungültig erklärt wurde, ist der Einsatz von Google Analytics schwieriger geworden.
Tipp: Dein Datenschutz Buddy prüft deine Website auf Datenschutzlecks.
Für Privatpersonen und Unternehmen.
Dennoch gibt es Möglichkeiten, Google Analytics DSGVO-konform einzusetzen:
- IP-Anonymisierung aktivieren
Diese Funktion sorgt dafür, dass die letzten Ziffern der IP-Adresse der Nutzer vor der Verarbeitung gekürzt werden, sodass sie nicht mehr eindeutig identifizierbar sind. - Cookie-Einwilligung einholen
Bevor Daten erfasst werden, muss der Nutzer über einen klaren und umfassenden Cookie-Banner zustimmen. Dies ist eine rechtliche Voraussetzung und gilt insbesondere für Google Analytics. - Vertrag zur Auftragsverarbeitung abschließen
Um sicherzustellen, dass Google Analytics rechtlich als Dienstleister auftritt, muss ein Vertrag zur Auftragsverarbeitung mit Google abgeschlossen werden.
DSGVO-Konformität von Matomo
Matomo bietet von Haus aus mehr Kontrolle über die gesammelten Daten, da es auf deinen eigenen Servern gehostet werden kann. Dies ist ein großer Vorteil in puncto DSGVO-Konformität. Zu den wichtigsten DSGVO-Vorteilen von Matomo gehören:
- Eigene Datenhoheit
Da Matomo selbst gehostet wird, hast du die vollständige Kontrolle über die gespeicherten Daten und kannst den Speicherort frei wählen – idealerweise in der EU. - Keine Drittanbieter-Cookies
Im Gegensatz zu Google Analytics kannst du Matomo so konfigurieren, dass es keine Cookies setzt, wodurch der Cookie-Hinweis entfallen kann, solange keine weiteren Tracking-Cookies verwendet werden. - Erweiterte Anonymisierungsoptionen
Matomo bietet tiefgehende Anpassungen zur Anonymisierung von IP-Adressen und anderen sensiblen Daten, um den strengen DSGVO-Vorgaben zu entsprechen.
Web-Analyse und Google Ads: Wie lässt sich das kombinieren?
Die Verknüpfung von Web-Analyse mit Google Ads ist ein mächtiges Tool, um deine Werbekampagnen zu optimieren. Google Analytics ermöglicht es, detaillierte Informationen über die Leistung deiner Ads-Kampagnen zu erhalten, darunter:
- Klicks und Conversions: Wie viele Nutzer haben nach dem Klick auf eine Anzeige eine Aktion auf deiner Website durchgeführt?
- Demografische Daten: Wer klickt auf deine Anzeigen? (z.B. Alter, Geschlecht, Interessen)
- Geräte und Standorte: Von welchen Geräten oder aus welchen Regionen kommen die Klicks?
Allerdings muss auch diese Kombination im Einklang mit der DSGVO stehen. Wenn du Google Ads und Google Analytics verknüpfst, musst du sicherstellen, dass die Nutzer über die Erfassung und Verarbeitung ihrer Daten informiert sind und dem ausdrücklich zugestimmt haben.
Tipps für die Kombination von Web-Analyse und Google Ads unter Einhaltung der DSGVO:
- Transparenz schaffen
Informiere deine Nutzer klar und verständlich über die Verknüpfung von Web-Analyse und Werbedaten. Der Hinweis sollte sowohl im Cookie-Banner als auch in deiner Datenschutzerklärung enthalten sein. - Nutzer-Einwilligung für Remarketing
Wenn du Remarketing mit Google Ads und Google Analytics einsetzt, um gezielte Werbung an frühere Website-Besucher zu richten, muss dafür eine separate Einwilligung des Nutzers eingeholt werden. - Nutzung der Google Consent Mode
Google hat den sogenannten Consent Mode entwickelt, der es ermöglicht, Google Ads und Google Analytics auch dann eingeschränkt zu nutzen, wenn der Nutzer keine vollständige Einwilligung für das Tracking gibt. So können trotzdem aggregierte Daten erfasst werden, ohne personenbezogene Informationen zu speichern.
Fazit: DSGVO konforme Web-Analyse und Google Ads
Die Web-Analyse ist ein unverzichtbares Werkzeug für den Erfolg jeder digitalen Marketingstrategie. Allerdings ist es unerlässlich, die DSGVO-Vorgaben zu beachten, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Sowohl Google Analytics als auch Matomo bieten die Möglichkeiten, eine DSGVO konforme Web-Analyse durchzuführen, allerdings mit unterschiedlichen Ansätzen.
Die Kombination von Google Analytics und Google Ads bietet enormes Potenzial, muss jedoch mit einem klaren Fokus auf die DSGVO-Anforderungen umgesetzt werden. Indem du deine Nutzer transparent informierst, ihre Einwilligung einholst und datenschutzfreundliche Tools und Funktionen nutzt, kannst du von der Leistungsfähigkeit beider Plattformen profitieren, ohne rechtliche Risiken einzugehen.
Schon gewusst? Deine Webagentur Erkner bietet Dir kostenlose Erstgespräche, rund um das Thema Webauftritt. Zögere nicht und buche Dir direkt einen unverbindlichen Termin.